Der Kühnauer Park | |
letztes Update: 06.09.2019 | |
Eine der Sehenswürdigkeiten des Kühnauer
Parks bildet das vom Architekten Carlo
Ignazio Pozzi erbaute Weinberghaus oder Weinbergschloss (1819/1820).
Es befindet sich auf einer Anhöhe, von der man auf den Kühnauer
See sehen kann. Ganz in der Nähe des Sees finden sich die neoromanisch-byzantinische
Kühnauer Kirche und direkt dahinter das Schloss. Diese wurde 1780 für
den Prinzen
Albert von Anhalt-Dessau errichtet. Die Anlagen sind Bestandteil des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches, das unter der Regentschaft von Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (* 1740; 1817) geschaffen wurde. Der Landschaftsgarten Großkühnau ist die jüngste Anlage des Gartenreiches. Der Kühnauer Park wurde am Südufer des Kühnauer Sees und auf künstlichen Inseln im See angelegt. Er bildet den westlichen Abschluss des Gartenreiches. |
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Sonnenuntergang
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Historische Entwicklung
des Kühnauer Landschaftsparks Der Kühnauer Landschaftspark ist eine Landschaftsgestaltung der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die aus Elbauenwald mit weiten Wiesenräumen und einem Altarm der Elbe über einen längeren Zeitraum und in kleinen Teilschritten entstanden ist. Erbprinz Friedrich hatte die Idee zur Schaffung dieser Parkanlage, die unabhängig vom Schloss Großkühnau und dem Schlossgarten entstanden ist. Im Jahre 1805, sofort nach Flächenerwerb, begannen die Gestaltungen einer Obstanlage südlich der Burgwallanlagen, die als "Burgkühnauer Garten" (Valteich) bezeichnet wurden. In den Folgejahren wurden wasserbauliche Maßnahmen und Pflanzarbeiten durchgeführt. Am Nordufer des Kühnauer Sees wurden 10 Inseln und die Fischerinsel angelegt, auf der 1807 ein Fischerhaus errichtet wurde. Vermutlich um 1809 wurde das Löwentor, zwei Sandsteinsockel mit Löwenplastiken, an der Burgkühnauer Allee gebaut. 1814, nach dem Tod Friedrichs, setzte sein Sohn Friedrich den so genannten "Hechtzug" an und ergänzte die Pflanzungen. Mit Gestaltung der "Neuen Anlage" auf einer ebenfalls hinzu erworbenen Fläche wurde eine durchgehende parklandschaftliche Verbindung nach Dessau möglich. 1817 wurde ein bis an das Schloss reichender Wall angelegt. Von 1818 bis 1821 entstanden unter Ausnutzung der natürlichen Geländeerhebung die Gestaltungen des Weinberges mit Steinterrassen und Weinberghaus, einem bescheidenen klassizistischen Landhaus mit Säulenhalle und Aussichtsturm nach einem Entwurf des Erdmannsdorff-Nachfolgers Pozzi. Nordöstlich des Weinberges wurde wenig später eine Bruchsteinmauer errichtet, die vermutlich das italienische Flair des kleinen Tempels verstärken und eventuell auch als Theaterkulisse dienen sollte. Unweit der Mauer, am Nordhang des Weinberges, ließ Herzog Leopold Friedrich 1831 zu Ehren seines Vaters einen Gedenkstein errichten. Die Jahre nach 1835 waren noch einmal von umfangreichen Pflanzmaßnahmen geprägt. Die Lindenallee zwischen Nixensumpf und "Neuer Anlage" wurde 1845 angelegt. Im gleichen Jahr zerstörte ein verheerendes Elbehochwasser viel des bisher Geschaffenen. Die Schäden wurden behoben, 1862 die Reste des Hechtzuges abschließend in die Gestaltungen einbezogen. 1974 wurde mit intensiven Pflege- und Wiederherstellungsmaßnahmen begonnen, 1976 konnten die Sichtbeziehungen vom Weinberghaus zur Kühnauer Kirche und zum Hechtzug, ein Ausblick auf den Kühnauer See und die Elbauen freigeschlagen werden. An der Pflege der Sichten und der alten Eichen wird seitdem ständig gearbeitet. Mit der Rekonstruktion des Kühnauer Sees 1993-97 wurde der ursprüngliche räumliche Zusammenhang von Park und See wiederhergestellt. Quelle: Gartenträume, Land Sachsen - Anhalt |
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