Anhaltisches Theater Dessau
Letztes Update: 01.05.2019
1766 Fürst Leopold III. Friedrich Franz beauftragt Friedrich Wilhelm Rust (1739-1796) mit der Gründung eines Hoforchesters.
1777 Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff lässt ein Theater innerhalb des herzoglichen Schlosses errichten.
1794 Eröffnet Friedrich Wilhelm Bossan mit dem Singspiel "Das rothe Käppgen" von Karl Ditters von Dittersdorf die "Hochfürstlichen Reitbahn
1798 Fürst Leopold III. Friedrich Franz verpflichtet den Baumeister Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff zum Bau eines Theaters. Das Haus wird mit der Oper "Bathmendi" des neu engagierten Intendanten Freiherr Carl August Ludwig von Lichtenstein am 2. Weihnachtsfeiertag eröffnet.
1810 In den Wirren der Napoleonischen Kriege, muss das Theater geschlossen werden.
1817 Erweiterung des Theaterbaus um eine klassizistische Säulenfassade durch Carlo Ignazio Pozzi.
1821 Der Komponist Friedrich Schneider übernimmt die Leitung der Hofkapelle. Er setzt neue wesentliche Akzente im Dessauer Musikleben. Zusammen mit dem Dichter Wilhelm Müller gründet er zur Belebung der Dessauer Chorbewegung "Elbmusikfeste".
1823 Am 19.02. wird "Der Freischütz" zum ersten Mal in Dessau aufgeführt. Richard Wagner stattet dem Dessauer Theater anlässlich eines Musikfestes, das von Friedrich Schneider geleitet wird einen Besuch ab.
1827 Das Theater wird erneut geschlossen. Während der Schließung erhält das Theater sein erstes Heizungssystem.
1829 Niccolo Paganini gibt am 26. Oktober ein Konzert am Dessauer Hoftheater.
1841 Unter dem Intendanten Michael Greiner bildet sich das erste Ensemble fest engagierter Künstler. Damit wird die Zeit der "reisenden Gesellschaften" am Dessauer Hoftheater beendet.
1852 Die herzogliche Verwaltung übernimmt das Theater, das bis dahin unter der eigenverantwortlichen Leitung der Theaterdirektoren stand.
1855 Bei einem Brand am 7. März wird der gesamte Theaterbau vernichtet.
1856 Am 26.10. wird das Theater mit der Oper "Robert der Teufel" von Giacomo Meyerbeer wiedereröffnet.
1872 Richard Wagner sieht im Theater eine Aufführung von Glucks Oper "Orpheus".
1876 Die ersten "Bayreuther Festspiele" finden unter Beteiligung von 12 Musikern der Dessauer Hofkapelle statt.
1882 August Klughardt übernimmt die Leitung des Orchesters.
1886 Die Continental-Gasgesellschaft rüstet das Theater mit einer elektrischen Lichtanlage aus.
1893 Erste geschlossene Aufführung von Richard Wagners Tetralogie "Der Ring des Nibelungen" in Dessau.
1894 Cosima Wagner wird von Musikdirektor August Klughardt zu einer Inszenierung von Humperdincks "Hänsel und Gretel" eingeladen. Nach einer Probenzeit von acht Tagen hat das Werk am 30. November 1894 in Anwesenheit des Komponisten seine Dessauer Premiere. Aus diesem Anlass und als Huldigung an das Fürstenhaus Anhalt ließ Humperdinck die Oper mit dem "Dessauer Marsch" schließen.
1910 Die erste Aufführung beider Teile von Johann Wolfgang von Goethes "Faust" wird durch Vereinigung aller Kräfte des Hoftheaters zu Wege gebracht.
1918 Das Hoftheater wird im Zuge der revolutionären Umgestaltungen in Deutschland vom Fürstenhaus in eine Stiftung überführt und heißt nun "Friedrich - Theater".
1922 Durch einen Defekt im Heizungssystem wird das "Friedrich - Theater" bis auf seine Grundmauern vernichtet. Die Sängerin Lily Herking und der Friseurgehilfe Ernst Kirkamm werden Opfer der Flammen.
1923 Mit dem Engagement der Stiftung wird die "Fürstliche Reitbahn" zum zweiten Mal Theaterspielstätte. Sie wird es über 15 Jahre bleiben.
1928 Mit der Eröffnung des Bauhauses in Dessau greifen dessen künstlerische Konzepte auch auf die Dessauer Bühnenarbeit über. Am 4. April inszenierte Wassily Kandinsky im Rahmen der "Jungen Bühne" Modest Mussorgskis "Bilder einer Ausstellung".
1931 Am 17.01.1931 findet die erste Aufführung der "Dreigroschenoper" in Dessau statt.
1934 Das Theaterkuratorium wird unter der Leitung von Gauleiter Hermann Loeper neu geordnet.
1935 Von 251 eingereichten Entwürfen im Rahmen eines Architekturwettbewerbes zur Errichtung eines neuen Theaterbaus kann vor dem Kuratorium keiner bestehen. Von Stadthalter Hermann Loeper wird der Berliner Architekt Friedrich Lipp beauftragt einen Entwurf zu erarbeiten, der dann in dreijähriger Bauzeit umgesetzt wird.
1938 Am 29. Mai 1938 wird das neue Theatergebäude in Anwesenheit von Adolf Hitler und Joseph Goebbels unter dem Namen "Dessauer Theater" eröffnet. Nach Beethovens "Weihe des Hauses" und einer Ansprache von Joseph Goebbels wird Carl Maria von Webers "Freischütz" aufgeführt.
1944 Am 28. und 30. Mai 1944 wird das Theater bei einem Luftangriff schwer getroffen. Der Spielbetrieb muss eingestellt werden. Durch weitere Bombentreffer im März des Jahres 1945 wird fast das gesamte Bühnenhaus zerstört.
1945 Aufgefordert von der sowjetischen Militäradministration wird von den verbliebenen Theaterleuten ein neuer Proben- und Aufführungsraum gefunden und man beginnt bereits im November des Jahres 1945 wieder mit der Probenarbeit. Am 17.12. findet die erste Aufführung von Beethovens "Fidelio" im Kristallpalast statt.
1949 Nach zweijähriger Wiederaufbauarbeit kann im August 1949 der Vorhang zu Mozarts "Zauberflöte" im "Anhaltischen Landestheater Dessau" wieder aufgehen. Intendant Willy Bodenstein wird mit der Leitung des Hauses betraut.
1951 Die Theaterstiftung, in der dem Theater umfangreiche Ländereien und Grundstücke zugeordnet waren, wird während der Enteignungswelle der Bodenreform aufgelöst.
1953 Erste Richard-Wagner-Festwochen in Dessau. Die Wagner-Festwochen werden bis 1965 zu einem bestimmenden Faktor des Dessauer Kulturlebens.
1954 Heinz Röttger übernimmt die musikalische Oberleitung. Er prägt über mehr als zwei Jahrzehnte die Entwicklung des Dessauer Musiklebens.
1968 Willy Bodenstein geht in den Ruhestand und übergibt die Amtsgeschäfte des Intendanten an Karl Schneider.
1973 Herbert Keller wird neuer Intendant des Landestheaters Dessau. Unter seiner Leitung werden zwei neue Spielstätten erschlossen. Im Erdgeschoss eröffnet ein Studio mit ca. 80 Plätzen.
1992 Johannes Felsenstein übernimmt die Generalintendanz des Theaters. Mit seiner Einsetzung wechseln auch die Spartenleiter. Schauspieldirektor wird der gebürtige Dessauer Helmut Straßburger. Arila Siegert übernimmt das Tanztheater und Daniel Lipton wird musikalischer Oberleiter. Das Orchester wird umbenannt in "Anhaltische Philharmonie Dessau".
1994 Das "Landestheater Dessau" wird in "Anhaltisches Theater Dessau" umbenannt.
1996 Carlos Kalmar wird Generalmusikdirektor der "Anhaltischen Philharmonie Dessau".
1999 Der aus Kuba stammende Gonzalo Galguera wird Chefchoreograph und Ballettdirektor.
2001 Golo Berg wird Generalmusikdirektor der "Anhaltischen Philharmonie Dessau". Das Musiktheater gastiert mit den von Johannes Felsenstein inszenierten Opern "Der fliegende Holländer" von Richard Wagner und "Salome" von Richard Strauss in mehreren Städten Japans.
2004 Die "Gregor Seyffert & Compagnie Berlin" und das "Anhaltische Theater Dessau" starten mit Beginn der Spielzeit 2004/05 ein Kooperationsmodell.
2005 Erste zyklische Aufführung in deutscher Sprache sämtlicher vier Opern Giuseppe Verdis nach Dramen Friedrich Schillers aus Anlass des 200. Todestages des Dichters im Mai 2005 ("Die Räuber", "Johanna d’Arc", "Louise Miller", "Don Karlos")
2009 André Bücker wird Generalintendant des Anhaltischen Theaters. Unter seiner Leitung vollzieht sich eine künstlerische Neuausrichtung und ein großer Wechsel beim Leitungspersonal. Generalmusikdirektor wird Antony Hermus. Neuer Ballettdirektor wird Tomasz Kajdanski. Neben der neuen Chefregisseurin Andrea Moses kommen ca. 50 weitere Künstler aller Sparten neu ans Anhaltische Theater.
   
 

Internetseite Anhaltisches Theater Dessau

Quelle:
http://www.anhaltisches-theater.de
http://www.dessau-rosslau.de

 
Neubau des Theaters im Jahre 1938
 
Hoftheater 1798
 
Fürstliche Reitbahn 1923
 
Theater heute (Quelle: M_H.DE)
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