Weinbergschlösschen

Letztes Update: 06.09.2019

Das Weinbergschlösschen im Kühnauer Park wurde von (Carlo Ignazio?) Giacobo Pozzi 1818 - 1820 erbaut. Es befindet sich auf einem kleinen Weinberg und ermöglicht somit einen Ausblick auf die Landschaft der Elbe und den umgebenden Park.
Die teilweise restaurierten Anlagen mit Obststreuwiesen und dem Weinberg lassen den ursprünglichen Charakter des Kühnauer Parks erkennen.
 
Weinbergschlösschen im Kühnauer Park
 
Historische Entwicklung des Kühnauer Landschaftsparks

Der Kühnauer Landschaftspark ist eine Landschaftsgestaltung der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die aus Elbauenwald mit weiten Wiesenräumen und einem Altarm der Elbe über einen längeren Zeitraum und in kleinen Teilschritten entstanden ist.
Erbprinz Friedrich hatte die Idee zur Schaffung dieser Parkanlage, die unabhängig vom Schloss Großkühnau und dem Schloßgarten entstanden ist.
Im Jahre 1805, sofort nach Flächenerwerb, begannen die Gestaltungen einer Obstanlage südlich der Burgwallanlagen, die als "Burgkühnauer Garten" (Valteich) bezeichnet wurden.
In den Folgejahren wurden wasserbauliche Maßnahmen und Pflanzenarbeiten durchgeführt. Am Nordufer des Kühnauer Sees wurden 10 Inseln und die Fischerinsel angelegt, auf der 1807 ein Fischerhaus errichtet wurde.
Vermutlich um 1809 wurde das Löwentor, zwei Sandsteinsockel mit Löwenplastiken, an der Burgkühnauer Allee gebaut.
1814, nach dem Tod Friedrichs, setzte sein Sohn den so genannten "Hechtzug" an und ergänzte die Pflanzungen.
Mit Gestaltung der "Neuen Anlage" auf einer ebenfalls hinzu erworbenen Fläche wurde eine durchgehende parklandschaftliche Verbindung nach Dessau möglich.
1817 wurde ein bis an das Schloss reichender Wall angelegt.
Von 1818 bis 1821 entstanden unter Ausnutzung der natürlichen Geländeerhebung die Gestaltungen des Weinberges mit Steinterrassen und Weinberghaus, einem bescheidenen klassizistischen Landhaus mit Säulenhalle und Aussichtsturm nach einem Entwurf des Erdmannsdorff-Nachfolgers Pozzi.
Nordöstlich des Weinberges wurde wenig später eine Bruchsteinmauer errichtet, die vermutlich das italienische Flair des kleinen Tempels verstärken und eventuell auch als Theaterkulisse dienen sollte.
Unweit der Mauer, am Nordhang des Weinberges, ließ Herzog Leopold Friedrich 1831 zu Ehren seines Vaters einen Gedenkstein errichten.
Die Jahre nach 1835 waren noch einmal von umfangreichen Pflanzmaßnahmen geprägt. Die Lindenallee zwischen Nixensumpf und "Neuer Anlage" wurde 1845 angelegt. Im gleichen Jahr zerstörte ein verheerendes Elbehochwasser viel des bisher Geschaffenen. Die Schäden wurden behoben, 1862 die Reste des Hechtzuges abschließend in die Gestaltungen einbezogen.
1974 wurde mit intensiven Pflege- und Wiederherstellungsmaßnahmen begonnen, 1976 konnten die Sichtbeziehungen vom Weinberghaus zur Kühnauer Kirche und zum Hechtzug, ein Ausblick auf den Kühnauer See und die Elbauen freigeschlagen werden. An der Pflege der Sichten und der alten Eichen wird seitdem ständig gearbeitet.
Mit der Rekonstruktion des Kühnauer Sees 1993-97 wurde der ursprüngliche räumliche Zusammenhang von Park und See wiederhergestellt.


Quelle: Gartenträume, Land Sachsen - Anhalt
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