Das Schloss Mosigkau | |
Letztes Update: 06.09.2019 | |
Das Mosigkauer Schloss wurde in den Jahren 1752 bis
1757 im Rokoko - Stil gebaut. Der Baumeister war der Dessauer Christian
Friedrich Damm. Erste Entwürfe stammen vermutlich von Architekten
Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, dem Baumeister von Sanssouci. Die Bauherrin
war die anhaltische Prinzessin Anna Wilhelmine, die Tochter von Fürsten
Leopold
I. von Anhalt-Dessau. Nachdem die Prinzessin verstorben war, wurde 1780 im Schloss ein Stift für adlige unverheiratete Damen eingerichtet, das bis 1945 bestand. Der Stiftsfriedhof im Schlossgarten ist noch heute zu besichtigen. Quelle: wikipedia.de Das Rokoko-Schloß Mosigkau besitzt eine bemerkenswerte Sammlung von Gemälden und Kunsthandwerk des 17. und 18. Jahrhunderts in insgesamt 20 Räumen.Höhepunkt der Architektur im Corps de logis bildet der Galeriesaal. Der mit reicher Stuckzier ausgestattete Raum enthält in vertieften Wandfeldern in einzigartiger barocker, lückenloser Hängung bedeutende Gemälde hauptsächlich flämischer und holländischer Meister wie zum Beispiel von Peter Paul Rubens, Anton van Dyck und Jacob Jordaens. Im Schloß befinden sich aber auch Gemälde zeitgenössischer Maler wie die von Antoine Pesne. Räume wie das "gelb-versilberte Kabinett" und das Musikkabinett sind in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten geblieben. Darüber hinaus enthalten 17 Räume zum Teil originale Einrichtungen.Schloß und Park Mosigkau zählen zu den letzten erhaltenen Rokokoensembles Mitteldeutschlands. Quelle: http://www.dessau-rosslau-tourismus.de/kulttour/de/natur_kultur/museum_schloss_mosigkau.html |
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Schloss Mosigkau
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Historische Entwicklung Schloss
und Park Mosigkau Quelle: Gartenträume, Land Sachsen - Anhalt 1742 schenkte Leopold I. von Anhalt-Dessau seiner Tochter Anna Wilhelmine das alte Mosigkauer Gut der Familie Stubenrauch mit Herrenhaus und Garten. Der Garten war in Ost-West- Richtung axial auf das Herrenhaus gerichtet und bildete die Vorgabe bei den weiteren Überlegungen einer zeitgemäßen Parkgestaltung. Die Prinzessin bekam von ihrem Vater eine jährliche Apanage von 15.000 Talern, die ihr gestattete, eine repräsentative Sommerresidenz anzulegen. 1752 wurde mit den Arbeiten an Schloss und Schlossgarten begonnen. 1755 konnte bereits mit dem Innenausbau des Corps de Logis und mit der Errichtung der Wirtschaftsgebäude begonnen werden. Parallel zum Baugeschehen wurden die Gartengestaltungen von dem Gärtner Ch. F. Broße durchgeführt. Er hatte die Aufgabe, den vorhandenen Gutsgarten in der Querachse zum neu entstandenen Schloss mit dessen geplanter Gartengestaltung in der Längsachse zu einem neuen Ganzen zusammenzuführen. Erschwerend war dabei auch der Flächenzuschnitt: 440 Meter in der Länge und 72 Meter in der Breite. Der "Kunst- und Lustgärtner" löste diese Aufgabe in den Jahren 1755 bis 1757 jedoch meisterlich. Zwischen dem Corps de Logis und den 1757 zunächst in Fachwerkbauweise errichteten Orangerien entstanden beiderseits des Mittelweges jeweils ein dreiteiliges Parterre und daran anschließend eine Boskettzone auf der Fläche des ehemaligen Gutsgartens, dessen Querachse beibehalten wurde. Das Gutshaus am westlichen Ende der Achse wurde etwa 1774 abgetragen und südöstlich dieses Standortes das Gärtnerhaus errichtet. Der nachfolgende Gärtner Georg Friedrich Brätsch gestaltete diesen westlichen Gartenteil weiter aus, zu dem u. a. ein Heckentheater und das heute noch erhaltene "Chinesische Hauß" gehörten. Die "Englische Parthie", war vermutlich bereits eine von den neuen Wörlitzer Gestaltungen ausgehende Inspiration. (Savelsberg). Westlich des Corps de Logis befanden sich ein Küchengarten und eine Obstplantage, nördlich des Ehrenhofes eine Wiese mit einer Walnussbaumplantage. Nach dem Tode Anna Wilhelmines, 1780, wurde das Hochadlige Fräuleinstift gegründet und die Anlage nordöstlich um eine Begräbnisstätte für die Stiftsdamen erweitert. Auch innerhalb der Anlage wurden bereits Veränderungen vorgenommen. Mit dem Gärtner Johann Gottfried Schoch (1750 - 1823) wurden ab 1784 die landschaftlichen Gestaltungsauffassungen in den Park übertragen, charakteristische Elemente des Rokoko verschwanden allmählich. Der Stiftsgärtner Leberecht Abel (1760 - 1856) gestaltete den Mosigkauer Garten ab dem Jahre 1805 weiter nach englischem Vorbild um. "Erst der letzte Gärtner des Stiftes Carl Krüger (1879-1975) ging daran, entsprechend der Barock- Rezeption jener Zeit, wieder der engen Beziehung zwischen Garten und Schlossarchitektur Geltung zu verschaffen. Dieses Ziel wird bis heute weiter verfolgt." (Savelsberg, W., Der Garten, In: "Schloss Mosigkau im Dessau-Wörlitzer Gartenreich" S. 19) In den 1950er Jahren erarbeitete Heinrich Sulze einen der Rekonstruktionsvorschläge für die Wiederherstellung des Rokokogartens, wobei er sich weitestgehend an den Plänen von Broße und Brätsch orientierte. Die Zurückführung auf die Barockzeit ist nur in kleinen Teilbereichen vorgenommen worden, da, wie die Entwicklungsgeschichte zeigt, eine "Mischanlage" aus unterschiedlichen barocken Phasen, der Biedermeierzeit, landschaftlicher Veränderungen und Veränderungen des 20. Jh. entstanden ist. Es wird daher nur möglich sein, die belegbaren Strukturen wieder zusammenzuführen, ohne das Rokoko wieder herstellen zu wollen und zu können. Die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz betreut die Anlage seit 1997. |
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