Hugo Junkers
Letztes Update: 06.09.2019
Hugo Junkers
* 3. Februar 1859 in Rheydt
† 3. Februar 1935 in Gauting

war ein bedeutender deutscher Ingenieur und Unternehmer welche hauptsächlich in Dessau aktiv war.

Er gründete 1895 in Dessau die Firma Junkers & Co. und war bis 1932 Eigentümer der Junkers Motorenbau GmbH und Junkers Flugzeugwerk AG. Anfänglich als Konstrukteur von Gasthermen bekannt, schuf Junkers als Professor und Forscher, Ingenieur und Unternehmer grundlegende Erkenntnisse im Flugzeugbau, wie Ganzmetallbau und gewellte Struktur. Daneben stellte sein Konzern auch Flugmotoren her. Er gründete die Fluggesellschaft Junkers Luftverkehr AG, die 1926 mit dem Deutschen Aero Lloyd zur Luft Hansa fusionierte. In Folge der Weltwirtschaftskrise gerieten die Werke 1932 in finanzielle Schwierigkeiten. Da er sich offensichtlich nicht mit dem Nationalsozialismus arrangierte und mit einigen leitenden Mitarbeitern überworfen hatte, wurde er 1933 enteignet und erhielt Stadtverbot für Dessau. Er zog sich nach Bayrischzell in Bayern zurück. Zwei Jahre später, genau an seinem 76. Geburtstag, verstarb er und wurde auf dem Waldfriedhof Solln in München begraben.

Am 31. März 1898 heiratete Junkers die Dessauer Bürgerstochter Therese Bennhold (1876–1950). Aus der Ehe gingen 12 Kinder hervor.

1915 folgte die Entwicklung des ersten Ganzmetallflugzeuges (J 1). 1917–1919 erfolgte der Firmenzusammenschluss mit Fokker zur Junkers-Fokkerwerke AG. Während des Ersten Weltkrieges war dieses Unternehmen zwar eine wichtige Rüstungsfirma, jedoch wurden nur wenige bei Junkers/Fokker entwickelte Flugzeuge frontreif.
Das Streckennetz der Junkers Luftverkehr AG von 20. April 1925

Bereits kurz nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 wurden für den neuen „Reichskommissar für Luftfahrt", Hermann Göring, dessen Beschäftigung Junkers zehn Jahre zuvor abgelehnt hatte, die Junkers-Motorenbau GmbH und die Junkers-Flugzeugwerk AG zum Objekt der von ihm verfolgten Aufrüstungspolitik. Unter großen Druck gesetzt, musste Hugo Junkers noch 1933 die Mehrheit an dem restlichen Konzern an das Deutsche Reich abgeben. Die Betriebe wurden 1936 zur Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG vereinigt. Junkers erhielt Haus- und Stadtverbot und musste Dessau verlassen.
Die Junkers-Werke in Dessau 1928

Junkers' Bestrebungen nach dem Ersten Weltkrieg bis zu seinem Ausscheiden 1933 galten hauptsächlich der zivilen Luftfahrt, die er als Flugzeug- und Motorenbauer wie auch Luftreeder voranbrachte und geprägt hat. Berühmtheit erlangten dabei die Flugzeugbaumuster Junkers F 13, die G 38 und die Ju 52/3m. Junkers lieferte sich im übertragenen Sinne einen Kampf mit Dornier um das bessere Konzept für Langstreckenflüge über den Atlantik. Junkers verfolgte das Konzept Landflugzeuge und Dornier das der Wasserflugzeuge. Der wesentlich jüngere Dornier hat Junkers eine Zusammenarbeit angeboten, ist aber bei Junkers „abgeblitzt”. Die später, ab 1939 im Krieg eingesetzten Flugzeuge – wie beispielsweise die Ju 87 oder Ju 88 – entstanden unter staatlicher Regie und hatten mit ihrer Glattrumpfbauweise nichts mehr mit der von Junkers geprägten Bauweise gemein und können ihm nicht zugerechnet werden.

Ein zweites Interessengebiet während seiner Zeit in Dessau war die Architektur. Angeregt durch die Nachbarschaft und Zusammenarbeit mit dem Bauhaus hat Junkers theoretische Planungen zur Metallarchitektur geschaffen. Aus diesen Überlegungen sind die Lamellenkonstruktionen seiner geräumigen Hangars entstanden. Für Hallen in über 27 Ländern wurde diese auf Friedrich Zollinger zurückgehende Bauweise dann exportiert. Nach der Enteignung bis zu seinem Tode verschrieb sich Junkers ganz diesem Metallbau. Ein Muster-Metallhaus ist heute im Technikmuseum Hugo Junkers in Dessau-Roßlau zu sehen.

Aktivitäten in Dessau
1892 Erste Firma Hugo Junkers- Civil Ingenieur in Dessau
1895 Gründung der Firma Junkers & Co. in Dessau, Partner ist Dr.phil. Ludwig, der 1897 wieder ausscheidet
1914 Gründung Kaloriferwerk Hugo Junkers in Dessau
1915 Gründung der Forschungsanstalt Prof. Junkers in Dessau mit Übernahme der Versuchsanstalt in Aachen (1919)
1915 Entwicklung des ersten Ganzmetallflugzeugs (J1)
1916 Gründung des Hauptbüro Junkers Werke in Dessau
1919 Gründung Junkers Flugzeugwerke AG (Ifa) in Dessau
1919 Bau des ersten zivilen Ganzmetallflugzeugs F13
1919 Bildung der Abteilung Lamellen Kalorifer innerhalb Junkers & Co.
1921 Bildung Abteilung Stahlbau innerhalb Kaloriferwerk Hugo Junkers
1921 Gründung Junkers Luftbild innerhalb der Ifa
1921 Gründung der Abteilung Luftverkehr innerhalb der Ifa (später Bestandteil der Luft Hansa)
1923 Gründung der Junkers Motorenbau GmbH (Jumo) in Dessau
1924 Gründung der Junkers Luftverkehr AG in Umgründung der Abteilung Luftverkehr
1925 Gründung der Junkers Flugzeugführerschule
1925 Bildung der Abteilung Schädlingsbekämpfung innerhalb der Ifa
1927 Bildung der Zentralen Lehrwerkstatt in Dessau
1930 Fertigstellung der Ju 52/1m (ein Motor)
1932 Fertigstellung der G 38
1932 Fertigstellung der Ju 60
1933 Bau der Ju 52/3m (drei Motoren) "Tante JU"

Quelle: Wikipedia
 
Hogo Junkers (1859 - 1935)
Quelle: Deutsches Bundesarchiv (German Federal Archive)
 
Ju 52/3m "Tante Ju" auf dem Gelände des Münchener Flughafens
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